Der weit gefasste Begriff des Performance Management hat viele Aspekte. Ein Aspekt wird in den Unternehmen in Zeiten wirtschaftlichen Erfolgs oftmals vernachlässigt und ist, da er erst in Krisenzeiten wiederentdeckt wird, als Lowperformer-Management in Verruf geraten: der Umgang mit kritischer Performance. Es geht darum, das Auseinanderfallen von geforderter und tatsächlich gezeigter Leistung der Mitarbeiter oder die Diskrepanz von Leistung und dafür gezahltem Entgelt zurück ins Gleichgewicht zu bringen. Das ist ein legitimer Anspruch im Arbeitsverhältnis. Diesen durchzusetzen ist keineswegs ein Kriseninstrument, sondern ganz klar eine permanente Aufgabe der Führungskräfte unter Anleitung und Unterstützung durch HR. Leistungen, die nicht der Stellenanforderung oder dem Entgelt entsprechen, werden in wirtschaftlich guten Zeiten aus den unterschiedlichsten Gründen, nicht zuletzt wegen der Komplexität der Behandlung, versteckt. Sie belasten aber zu allen Zeiten das Unternehmen und wirken sich verheerend auf die Motivation der Mitarbeiter im Umfeld aus.
Oliver Maassen
Chief Human Resources Officer (CHRO), Arbeitsdirektor und Mitglied der Gruppengeschäftsführung, Trumpf GmbH & Co. KG
Gastkommentar im Buch Performance Management ab 2. Auflage 2021.
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